Saisonauftakt Ski nordisch: Heiß auf Sibirien
Im russischen Tyumen starten die Langläufer undBiathleten des Nordic Paraski Teams Deutschland in die neue Weltcup-Saison –Für Spannung sorgt eine Regelmodifikation
Baden-Baden, Frechen, 01. Dezember 2015. Das Wintersportcenter im russischen Tyumen, die „Perle Sibiriens“, ist ab Mittwoch, 2. Dezember 2015, Schauplatz für die ersten sechs Rennen der neuen Weltcup-Saison im Langlauf und Biathlon für Sportler mit Behinderung. Das Nordic Paraski Team Deutschland ist bei den Wettkämpfen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) mit sechs Athleten am Start, unter ihnen die BBS-Athleten Vivian Hösch, Martin Fleig und Nico Messinger (alle Ring der Körperbehinderten Freiburg).
Fehlender Schnee war ein Problem in der Vorbereitung. Gerade einmal eine knappe Novemberwoche Training auf künstlichem Schnee in der Skisporthalle Oberhof blieb der Mannschaft, während etwa die ohnehin traditionell starken russischen Gastgeber bereits seit Oktober beste Bedingungen genießen. Auch Bundestrainer Ralf Rombach rechnet angesichts dessen damit, „dass wir etwas Anlauf brauchen werden, um das aufzuholen“.
Davon unbeeindruckt zeigt sich Rombach „sehr zufrieden“ mit den jüngsten Trainingsleistungen seiner Schützlinge. Die brennen darauf, dass es endlich wieder losgeht. Beispielhaft dafür steht Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg. Der 26-Jährige zehrt noch immer von der Bronzemedaille, die er in seinem Skischlitten bei den Weltmeisterschaften von Cable im Januar holte. Für Tyumen hat er ein gutes Gefühl. „Das Schießen lief zwar schon mal besser, aber meine Laufform passt“, sagt er.
Auch bei seiner Freiburger Teamkollegin Vivian Hösch ist die Vorfreude groß. Wochenlang hatte sie im Herbst an den Folgen einer Erkrankung geknabbert, in Oberhof allerdings platzte endlich der Knoten. „Meine Belastbarkeit ist zurück. Ich kann wieder an meine Leistungsgrenzen gehen“, sagt die 24-Jährige, die an der Seite ihres Guides Florian Schillinger (SV Baiersbronn) ebenfalls Bronze in Cable holte.
Einen deutlichen Sprung nach vorne erhofft sich Bundestrainer Ralf Rombach auch vom dritten BBS-Athleten im Team Nico Messinger (20, mit Guide Philip Burchartz).Er hat es in seiner Klasse mit einer der stärksten Konkurrenzen überhaupt zu tun, an die sich der Freiburger weiter annähern will. Besonderen Eifer legt er in Tyumen auf die kurzen Biathlon-Strecken und hofft, seine zuletzt vielversprechenden Schießleistungen bestätigen zu können.
Eine große unbekannte wird dabei die Regeländerung zur Größe der Schießscheiben sein. Das IPC hat zur neuen Saison den Durchmesser der Scheiben bei den Athleten mit körperlicher Behinderung von 15 auf 13 Millimeter verkleinert, bei den Sehbehinderten sogar von 28 auf 21 Millimeter. „Es wird spannend, wie sich das auf die Wettkämpfe auswirkt“, sagt Rombach.
Weitere Informationen finden Sie auf www.nordski.de. Aktuelle Resultate vom Weltcup gibt es auf www.paralympic.org/nordic-skiing/calendar-results.